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  • Guter Rad ist teuer

    Gutes Wetter und Semesterferien: die perfekten Bedingungen für einen Fahrradausflug. Wir zeigen euch, wie ihr sorgenfrei durch Leipzig radelt.

    Egal ob Langhetzen auf der Jahnallee oder gemütliches Cruisen um den Cossi – das Fahrrad ist nicht erst seit der Pandemie ein beliebtes Fortbewegungsmittel in Leipzig. Jetzt, wo Mundschutz und sommerlich stickige Straßenbahnen zusam­men­­kom­men, scheint es noch viel verlockender. Damit alles genauso glatt läuft wie ein frisch aufgepumpter Reifen auf asphaltierter Straße, haben wir euch hier ein paar Tipps zusammengestellt, wie ihr mög­lichst elegant und ent­spannt durch Leipzig strampeln könnt.

    Um losdüsen zu können, braucht ihr natürlich erst einmal ein Fahrrad. Wenn ihr eins kaufen wollt, kann man das in den diversen Fahrradläden der Stadt oder – wieder ab dem 20. Oktober – beim Fahrradmarkt an der Altenburger Straße ma­chen. Solltet ihr unter Bin­dungsängsten leiden, könnt ihr auch einfach Nextbike nutzen. Damit könnt ihr kostenlos bis zu zehn Stunden im Monat Leipzig unsicher machen. Habt ihr euch für einen Drahtesel entschieden, müsst ihr aller­­dings gut darauf aufpassen. Sonst endet der Ausflug schnell mit verwirrtem Blick und ohne Fahrrad am Straßenrand. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC) Leipzig empfiehlt, am besten zwei unabhängige Schlösser von guter Qualität zu nutzen. Um Langfingern das Leben schwer zu machen, solltet ihr das Rad idealerweise an einem festen Gegenstand anschließen und es nicht nachts auf der Straße stehen lassen. Im Johannapark und im Clara-Zetkin-Park kann man sein Fahrrad außerdem bei der Polizei registrieren lassen. „Allerdings“, darauf weist der ADFC Leipzig hin, „gibt es kein Patentrezept und leider auch keine 100 prozentige Si­cher­heit.“ Also ist auch eine Versicherung, die das eigene Fahrrad mit einschließt, je nach Wert des zweirädrigen Untersatzes keine schlechte Idee.

    Es gibt Orte in Leipzig, die man mit dem Fahrrad meiden sollte. „Die Fußgängerzonen sind in der Zeit von elf bis 20 Uhr für den Radverkehr nicht zugelassen und gelegentlich wird das von Polizei und Ordnungsamt auch kontrolliert“, sagt der ADFC. Wenn ihr dort in dieser Zeit erwischt werdet, kostet euch das oft mindestens 15 Euro. Wenn ihr dabei Fußgänger*innen behindert, noch mehr. Auch die Jahnallee, auf der es in den letzten Jahren zu vielen Unfällen zwischen Radfahrer*innen und Autofahrer*innen kam, ist vielleicht nicht der ideale Ort für eine Spazierfahrt. Grundsätzlich gilt, dass ein Helm immer für mehr Sicherheit sorgt, also setzt ihn auf. Eine hässliche Frisur ist besser zu verkraften als eine schwere Kopfverletzung.

    Es gibt aber selbstverständ­lich auch schöne und ent­spann­te Leipziger Strecken. „Sehr beliebt sind die Wege um die Seen im Norden und Süden. Größere Beliebtheit ha­ben aber auch der Mulde-, Elster- und Saaleradweg“, teilt der ADFC mit. Neben dem ebenso beka­nn­ten Radweg an der ehemaligen Bahntrasse in Plagwitz gibt es auch unbekanntere Routen wie die Radroute Kohle-Dampf-Licht, die Leip­zig mit Delitzsch, Bitterfeld und Wittenberg ver­bindet. Für Menschen ohne Hollandrad hat der ADFC noch zwei andere Empfehlungen: „Wer es etwas hügeliger mag, sollte unbedingt den Elsterradweg nach Süden oder den Pleißeradweg probieren.“

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