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  • Genie in a bottle

    Promi-Parfüms haben bei vielen zur Jugend gehört, auch zu der von Kolumnist Benjamin. Die Erinnerung an sie fast vergessen, fristen die Flacons noch immer ein Leben in den Regalen der Supermärkte.

    Vor Kurzem machte ich bei einem Gang durch den Supermarkt eine verblüffende Entdeckung: Christina Aguileras Parfums waren plötzlich keine blasse Erinnerung an die Pubertät meiner Schwester mehr, die vor allem aus bunten Haaren und Maracuja-Sekt bestand, sondern sind noch immer fester Bestandteil des Parfumsortiments deutscher Supermärkte. Die Zeiten, in denen man nach Britney, David oder Paris roch, sind schließlich längst vorbei, jedenfalls für mich.

    Porträtbild von Autor und Kolumnist Benjamin

    Kolumnist Benjamin

    Christina Aguilera? Lebt die überhaupt noch? Das fragen sich jetzt bestimmt einige. Hierbei ist anzumerken, dass es sich bei der bereits tot geglaubten Sängerin der 2000er um Avril Lavigne handelt, wobei diese auch noch lebt (sofern man den hartnäckigen Gerüchten keinen Glauben schenkt, dass Avril Lavigne durch ein Double ersetzt wurde). Christina Aguilera lebt jedenfalls noch, auch wenn sie sich musikalisch wohl schon seit über zehn Jahren in einem Todeskampf befindet. So tragisch das auch klingen mag, olfaktorisch hat sie sich jedenfalls mit ihren Parfums ein Denkmal gesetzt. „XTina“ ist aber bei Weitem nicht die einzige Person, die mit „Celebrity-Fragrances“ in fast allen Drogerie- und Supermärkten Geld verdient. Auch JLo, Beyoncé und Rihanna – die Liste lässt sich beliebig lange weiterführen – haben es getan. Selbst Antonio Banderas’ Duft trägt man als gut aufgestellter Fan des spanischen Schauspielers. Seine Tochter ist übrigens die Schauspielerin Dakota Johnson, oder „Ana“ aus „Fifty Shades of Grey“.

    Für viele dieser Stars ist der Verkauf von Düften ein lukratives Geschäft, auch wenn der Markt immer kleiner zu werden scheint. Hat man es aber einmal in den Promi-Duft-Olymp geschafft, wie etwa P.Diddy mit seinem Duft „Unforgivable“ oder JLos „Glow“, ist einem der zukünftige Platz in deutschen Supermarktregalen gesichert. Doch nicht jedem Promi ist diese Ehre vergönnt. Gute Publicity, Bekanntheit und eine entsprechende Zielgruppe erhöhen die Chancen, einmal das Erbe von Xtinas „Signature“ anzutreten. Mit einem Duft von Kevin Spacey kann man daher wohl nicht in den nächsten Jahrzehnten rechnen. Einer der erfolgreichsten Düfte aller Zeiten ist übrigens Liz Taylors  „White Diamond“, die wirklich bereits tot ist.

    Wer sich bei all den geschäftstüchtigen Hollywoodstars fragen sollte, wo die Kardashians bleiben, dem sei gesagt, dass die drei Schwestern Khloe, Khourtney und Kim dieses Jahr drei Düfte auf den Markt gebracht haben. Jede Duftkreation so unverwechselbar wie die Schwestern selbst, logisch. Mal außer Acht gelassen, dass hinter all den Star-Düften große Konzerne stecken, haben sich die Parfüms vieler Hollywoodstars doch stark in die Erinnerung meiner Jugend eingebrannt. Zumindest wären die 2000er ohne die Düfte von Puff Daddy oder Christina Aguilera für mich unvorstellbar.

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