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  • Deutschlandticket sorgt für erhebliche Steigerung des Semesterbeitrags

    Schon seit Dezember vergangenen Jahres ist klar: Das Deutschlandticket wird auch für Studierende teurer. Zum nächsten Semester steigt der monatliche Anteil von 29,40 auf 34,80 Euro monatlich.

    Bis zum 15. August können sich Studierende der Universität Leipzig noch zurückmelden, indem sie den Semesterbeitrag von 312,30 Euro zahlen. Im vergangenen Semester betrug der Beitrag noch 279,90 Euro. Das ist die höchste Beitragssteigerung von 32,40 Euro in den letzten zwanzig Jahren. Grund dafür ist der gestiegene Preis für das Deutschlandsemesterticket.

    Der neue Betrag für das Ticket wurde bereits Ende vergangenen Jahres festgelegt, tritt allerdings aufgrund einer achtmonatigen Vorlauffrist erst zum kommenden Semester in Kraft. Neben den 208,80 Euro für das Deutschlandsemesterticket setzt sich der Semesterbeitrag aus 90 Euro für das Studentenwerk, 11,50 Euro für die Studierendenschaft und zwei Euro für den Mobilitätsfond zusammen.

    Abonnent*innen des regulären Deutschlandtickets zahlen seit Anfang des Jahres 58 Euro monatlich. Bis jetzt ist das Deutschlandticket für Studierende an den Preis des regulären Tickets gekoppelt und wird für 60 Prozent des regulären Abo-Preises angeboten. Für das kommende Semester beträgt der Anteil des Deutschlandsemestertickets 208,80 Euro, also 34,80 Euro im Monat, während es in diesem Sommersemester 29,40 Euro monatlich waren.

    Noch im Dezember 2024 zeigte sich Matthias Anbuhl, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Studierendenwerks, erfreut darüber, dass das Deutschlandticket auch im Jahr 2025 fortgesetzt wird. Allerdings forderte er die Entkopplung des Tickets für Studierende vom regulären Angebot. Es brauche eine Preisobergrenze, um Studierenden weiterhin die Teilhabe am Nahverkehr zu ermöglichen. Dabei sei der Preis von 29,40 Euro im Monat für Studierende tragbar, so Anbuhl im Mai 2024.

    Wie im nächsten Jahr mit dem Deutschlandticket weitergeht, ist derzeit unklar. Am 27. Juni trafen sich die Verkehrsminister der Länder zu einer Sonderkonferenz, um über die Zukunft des Tickets zu beraten – allerdings ohne Ergebnis. Um Einnahmelücken zu schließen, unterstützen Bund und Länder die Verkehrsbetriebe mit 3 Milliarden Euro jährlich, berichtet der WDR. Dieser Zuschuss könne die Defizite der Verkehrsbetriebe jedoch nicht ausgleichen, meint Ingo Wortmann, Präsident des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen. Im Koalitionsvertrag der SPD und Union ist die Fortsetzung des Deutschlandtickets nach 2025 festgeschrieben. Eine Preissteigerung ist erst ab 2029 vorgesehen und soll dann „schrittweise und sozialverträglich“ erfolgen, heißt es dort.

    Dass das Deutschlandticket überhaupt vergünstigt für Studierende angeboten werden kann, ist unter anderem durch das Solidarprinzip der Semesterbeiträge begründet.  Alle Studierenden müssen diesen Betrag zahlen, unabhängig davon, ob sie den Nahverkehr nutzen. Gemeinsam und solidarisch finanziert die Studierendenschaft Angebote wie die des Studentenwerks oder das Deutschlandsemesterticket. „Dies ist aus meiner Sicht ein wichtiges Konzept, um die Studierenden zu unterstützen, die selbst nicht genug Mittel haben, um sich die für sie zwingend notwendige Mobilität zu leisten.“, erklärte Julian Röntgen vom Studierendenrat der HTWK gegenüber luhze im letzten Jahr.

    Titelbild: Pixabay

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