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  • Buchmesse im Pop-up-Format

    Trotz abgesagter Leipziger Buchmesse bleibt das Wochenende doch nicht vollständig buchmesselos: Zwei Verleger haben eine alternative Pop-up-Buchmesse mit knapp 60 Verlagen organisiert.

    Seit Anfang Februar ist offiziell bestätigt, dass die Leipziger Buchmesse zum wiederholten Mal nicht stattfinden wird. Die Absage betrifft den gesamten Messeverbund aus Leipziger Buchmesse, Manga-Comic-Con, Antiquariatsmesse und „Leipzig liest“. Lediglich letzteres findet in der reduzierten Form „Leipzig liest trotzdem“ seinen Ersatz. Neben diesen dezentralen Veranstaltungen an verschiedenen Leipziger Leseorten wird auch das diesjährige Gastland Portugal nicht vollkommen auf seinen Auftritt verzichten müssen. Immerhin zehn portugiesische und portugiesischsprachige Autor*innen kommen nach Leipzig. Ganz bücher- und lesungsfrei bleibt das Wochenende also nicht. Die Möglichkeit, sich auf dem Messegelände als Besucher*in einen gesammelten Überblick über die aktuellen Veröffentlichungen vieler Verlage zu verschaffen, fällt von offizieller Seite trotzdem aus.

    Um diese Lücke zumindest teilweise zu schließen, haben die beiden Verleger Leif Greinus von Voland & Quist und Gunnar Cynybulk vom Kanon Verlag eine Pop-up-Buchmesse im Werk Zwei organisiert. Sie findet dieses Wochenende am 18. März von 12 bis 18 Uhr und am 19. und 20. März von je 10 bis 18 Uhr statt. Ihre buchmesse_popup sei laut ihrer Webseite explizit nicht gegen die konventionelle Messe gerichtet und auch nicht gegen die Verlage, die ihre Teilnahme an der Leipziger Buchmesse abgesagt und damit wiederum deren Absage mitzuverantworten hatten. Es gehe Greinus und Cynybulk vielmehr darum, Autor*innen und ihren Büchern eine Plattform zu bieten, die dringend nötig sei.

    Die Pop-up-Buchmesse unterteilt sich in zwei Formate. Zum einen stellen in der Halle A des Werk Zwei knapp 60 Verlage aus Deutschland, Österreich und der Schweiz (unter anderem C.H. Beck, Klett-Cotta, Suhrkamp und Wagenbach) in typischer Messemanier ihre Neuerscheinungen aus. Diese können vor Ort auch in Buchform erworben werden, außerdem signieren die Autor*innen, die am Stand der Leipziger Buchhandlungen el libro und der Buchhandlung Südvorstadt lesen, ihre Bücher auf Wunsch. Tickets sind auf der Webseite unter dem Reiter „Messetickets“ erhältlich, es sind dabei einer der drei Messetage und ein Timeslot auszuwählen. Für die sechs Euro, die die Tickets kosten, kann man sich dann zwei Stunden in der Halle A bewegen. Für Kinder bis einschließlich zwölf Jahre ist der Eintritt frei. Nach aktuellem Stand sind auf der Webseite nur noch Tickets für den Messesonntag erhältlich.

    Zum anderen umfasst die buchmesse_popup ein Lesungsprogramm mit über 60 Veranstaltungen. Unter dem Reiter „Lesungstickets“ lässt sich das Programm einsehen sowie die Tickets für die einzelnen Veranstaltungen buchen. Pro halbstündiger Lesung zahlt man drei Euro. Die Veranstaltungen finden in der Halle D des Werk Zwei, im Theater Cammerspiele Leipzig direkt auf dem Gelände des Werk Zwei sowie in der Cafébar Suedbrause – bei Freunden statt, die wenige Gehminuten vom Werk Zwei entfernt ist. Neben Lesungen von unter anderem Tomer Gardi, Bov Bjerg, Ursula Krechel, Philipp Winkler, Teresa Präauer, Andreas Bernard und Fatma Aydemir soll es am Samstag um 19 Uhr ein vom Autorenverband PEN mitorganisiertes Podium zum Thema „Ukraine, Russland, Belarus im Kampf gegen Putin – Was kann Literatur leisten?“ geben. Für jede*n, der*die zum Messewochenende nicht vor Ort sein kann oder möchte, bietet sich außerdem die Möglichkeit, ausgewählte Veranstaltungen auch per Livestream über literaturkanal.tv zu verfolgen.

    Beide Formate der Pop-up-Buchmesse unterliegen nach derzeitigem Stand der 2G+-Regel, ein Testzentrum ist vor Ort.

    Foto: buchmesse_popup

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