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  • Zwischen Containern und Tindern

    Unsere Zeitung gibt es jetzt seit 25 Jahren. Anlass genug, das Archiv einmal nach den kreativsten, riskantesten und kuriosesten Artikeln, die je geschrieben wurden, zu durchforsten.

    Was kommt dabei heraus, wenn man Hochschuljournalismus mit einer Prise Wahnsinn mischt? Selbstversuche! Dieser journalistische Kniff macht die Theorie zur Praxis und ist eine besonders reizvolle Art des Berichtens: Denn es ist authentisch und nah dran an den Leuten. Vier Geschichten aus der Historie, meist mit einem Augenzwinkern versehen, zeigen das alles. Unterhaltsam und unbequem – luhze halt.

    Foto: Patrick Salzer

    Drei Euro sind genug – Print, Mai 2011

    Einen Monat lang täglich mit drei Euro für Lebensmittel auskommen. Ob sich Redakteur Patrick bewusst war, was er sich mit seinem Vorhaben antat? Das Planspiel fühlte sich an wie ein echtes Survivaltraining: Statt Kaffee gab es Leitungswasser, fertiges Müsli wurde durch Haferflocken mit von Hand geraspelter Schokolade ersetzt. Ansonsten rettete der damals noch günstigere Nudelteller der Mensa die warme Mahlzeit am Tag. Der Selbstversuch hatte allerdings auch einen Beigeschmack: Mit nur ein bisschen mehr Geld (knapp vier Euro pro Tag) mussten Harz-IV-Empfänger damals auskommen.

    Foto: Hanna Lohoff

    Containern – Print, Dezember 2017

    Dass Supermärkte kiloweise genießbare Lebensmittel wegwerfen, ist für den gesunden Menschenverstand nicht zu begreifen. Doch „Containern“ schafft Abhilfe: Die selbsternannten Mülltaucher springen im Schutze der Dunkelheit in die Mülltonnen vor den Supermärkten und fischen all das heraus, was noch essbar erscheint. Der Selbstversuch von Autorin Hannah war nach einem Mutbier erfolgreich. Brot und Eier wurden ergaunert und somit vor dem Verderben gerettet. Das komplette Menü wurde dann auch noch der „Tafel“ übergeben und kam so einem sinnvollen Zweck zugute.

    Foto: Leonie Beer

    Buchmesse ohne Buch – Online, 
März 2019

    Ein jährlicher Besuch der Leipziger Buchmesse gehört für jede Leseratte zum absoluten Pflichtprogramm. Was aber, wenn alles erlaubt ist, nur das Lesen verboten? Wer kommt denn auf so eine Schnapsidee? Natürlich eine luhze-Redakteurin! Für Leonie gab es trotzdem einiges zu erleben: Mit dem breiten Angebot an Cosplays, Fotoautomaten und Brettspielen gestaltete sich die Messe doch noch unterhaltsam. Dennoch fühlt man sich mit dieser Art von Unterfangen wie ein Vegetarier auf einem Grillfest. Fazit: Lieber nicht nochmal.

    Foto: Janes Behr

    Ist Tinder Gold die 
Lösung? – Online, 
Januar 2022

    Dating kann frustrierend sein. Besonders im Zeitalter der Digitalisierung Abhilfe sollte ein neuer Algorithmus mit Premium-Funktionen schaffen: Tinder Gold versprach romantische Matches im Minutentakt. Skeptisch aufgrund des großen Versprechens investierte Redakteur Daniel sein hart verdientes Geld in die Upgrade-Version der klassischen Dating-App. Hat es sich gelohnt? Eher nicht. Weiterhin gab es das übliche „Hey“ und dazu eine Menge Ghosting. Nur eben teurer als zuvor. Die wahre Liebe lässt sich nun einmal nicht so einfach finden und schon gar nicht in ein Abo-Modell hineinpressen.

    Titelgrafik: ab

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