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  • Selbstversorgergefühl ganz ohne Garten

    Du möchtest Gemüse selbst anbauen, aber hast keinen Plan, wo du anfangen sollst? Kein Problem: In diesem Artikel findest du 10 Tipps wie dir der Gemüseanbau auf dem Balkon und in der Wohnung gelingt.

    Wenn ich mal wieder gedankenlos durch Pinterest scrolle, fällt mir auf, dass mein Feed nur aus Memes zur Pflanzenhaltung besteht. Unsere grünen Freunde in der Wohnung sind mittlerweile zum Trend geworden.

    Doch nicht nur Zierpflanzen in der Wohnung bringen Freude ­– wer das Glück hat, über einen Balkon zu verfügen, besitzt ganz besonders gute Chancen, mit Nutzpflanzen ein kleines bisschen Natur und Selbstversorgergefühl in sein oder ihr Eigenheim zu zaubern. Aber auch ohne Balkon klappt’s!

     

    Tipp 1: Passende Pflanzen …

    Für alle Studierenden mit kleinen oder nicht vorhandenen Balkons eignen sich Pflanzen, die nicht besonders viel Platz in Anspruch nehmen und sogar in einen Topf oder Blumenkasten passen.

    Gut eignen sich für wenig Platz: Radieschen, Rucola, Feldsalat, Spinat, Kohlrabi oder sogar Erdbeeren. Auch allerlei Kräuter sind klein und pflegeleicht: Basilikum, Thymian, Schnittlauch und Salbei. Schon mehr Platz brauchen Tomaten, Gurken, Paprika oder Zuckererbsen. In Baumärkten lassen sich sogar besondere Sorten für Balkone finden. „Snack-Paprika“ sind zum Beispiel viel kleiner und damit praktikabler. Hast du einen recht großen Balkon kannst du dich sogar an Zucchini versuchen. Auch zu beachten ist die Intensität der Sonneneinstrahlung.

    Damit die Pflege deiner Pflanzen ein voller Erfolg wird, solltest du unbedingt überlegen, welche der vielen Auswahlmöglichkeiten sich für dich am meisten lohnen. Du kochst und würzt gern? Dann solltest du dir deine Lieblingsgewürze zulegen. Du nimmst gern einen Salat mit in die Uni? Dann spar dir die Plastikverpackung aus dem Supermarkt und bau dir selbst Feldsalat an. So hältst du die Motivation zur Pflege deiner Pflanzen ganz nebenbei aufrecht.

     

    Tipp 2: … zu passenden Gefäßen

    Zubehör ist für das Wohlergehen deiner Pflanzen wichtig. Beim Pflanzenkauf solltest du unbedingt darauf achten, dass deine Töpfe und Blumenkästen groß genug sind. Prinzipiell gilt dabei: Je mehr Platz für die Pflanze, desto besser. Wichtig ist auch, dass du auf Abzugslöcher achtest, um einer Überwässerung zu entgehen.

    Ganz besonders einfach in der Anwendung sind sogenannte Pflanzensäcke, sie erfordern wenig Zeit beim Bepflanzen und können für so ziemlich jede Pflanze verwendet werden.

     

    Abbildung zu Pflanzen in Einteilung, ob diese eher in viel Sonne oder viel Schatten gut gedeihen. Sonne: Basilikum, Tomaten, Erdbeeren Paprika; Schatten: Rucola, Spinat, Radieschen, Kohlrabi, Erbsen

    Auch zu beachten ist die Intensität der Sonneneinstrahlung.

     

    Tipp 3: Fang klein an!

    Besonders am Anfang besteht die Gefahr, leicht frustriert zu werden. Wenn du also noch keine Erfahrung hast, fang mit den einfachen Pflanzen ­­an – also nicht unbedingt mit Divas wie Tomaten oder Erdbeeren. Vor allem Kräuter eignen sich perfekt für einen erfolgreichen Start.

    Auch auf die Menge deiner grünen Mitbewohner kommt es an: Jede Pflanze mehr zu gießen und zu pflegen, kostet Zeit. Hast du aber erst einmal entdeckt, wie viel Spaß so ein kleiner Gemüsegarten macht, dann fällt das Investieren der Zeit einfacher und du kannst dich auch an größere Herausforderungen wagen.

     

    Tipp 4: Mach‘s dir hübsch!

    Pflanzen auf dem Balkon sind nicht nur nützlich, sondern können auch einiges zur Ästhetik und Atmosphäre beitragen – und das muss noch nicht einmal teuer sein! Für Studierende eignen sich besonders gut Flohmärkte oder ein Blick in Omas Abstellkammer.

    Ganz besonders kreativ kannst du auch mit kleinen Möbelstücken wie zum Beispiel alten Nachtschränken oder Kommoden werden. Etwas, das andere loswerden wollen, kann bei dir als Ersatz für ein teures Hochbeet dienen oder Ordnung für allerhand Gartengeräte schaffen.

     

    Tipp 5: Wasser marsch!

    Bei deinen Pflanzen gilt das nur teilweise. Ein besonders häufiger Anfängerfehler ist das Überwässern. Schimmeln die Wurzeln so ist die Pflanze nur schwer zu retten: Also lieber zu wenig als zu viel gießen.

    Und zum Wassersparen: Fang beim Abwaschen von Gemüse oder Obst Wasser auf und nutze es zum Wässern deiner Pflanzen.

     

    Tipp 6: Bananen als Pflanzensnack 

    Bananen funktionieren hervorragend als organisches Düngemittel – genauer gesagt sogar nur die Schalen, die sonst schnell ihren Weg in den Biomüll finden. Wichtig ist dabei möglichst Bio-Bananen zu nutzen, um Fungiziden auf der Schale zu entgehen.

    Die Anwendung ist ganz einfach und funktioniert über zwei Wege:

     

    Tipp 7: Auf der Suche nach passenden Mitbewohnern  

    In einer WG läuft nicht immer alles glatt – und genauso geht es auch den Pflanzen. Manche Mitbewohner verstehen sich eben besser als andere.

    Einige Gemüsesorten hindern sich gegenseitig im Wachstum. Willst du also beispielsweise Erdbeeren in einen Blumenkasten pflanzen und hast noch etwas Platz darin, dann sind Radieschen ein guter Sitznachbar. Mit Kohlsorten vertragen sich Erdbeeren dagegen nicht gut.

     

    Tipp 8: Mit Fingerspitzengefühl!

    Für einen großen Ertrag und möglichst wenig zusätzliche Rettungsaktionen deiner Pflanzen, solltest du aufpassen, beim Ernten der Pflanze nicht unnötig Blätter abzureißen oder Stängel abzubrechen.  Außerdem hilft es, braune Blätter und verblühte Blüten mit einer Schere abzutrennen. Alle angehenden Chirurgen und Musiker werden diesen Tipp mit Bravour meistern!

     

    Tipp 9: Nichts mehr wegschmeißen

    Noch ein Vorteil des Urbanen Gärtners ist, dass du weniger Biomüll produzierst.

    Deine Paprika liegt unberührt im Kühlschrank? Kein Problem, solange sie nicht schimmelt, kannst du die Samen nutzen, indem du sie in ein in feuchtes Küchenpapier legst und dadurch zum Keimen bringst. Mit ein wenig Geduld kannst du deine eigene Paprika-Pflanze züchten!

     

    Tipp 10: Für Theoretiker und Leseratten

    Auch wenn „einfach anfangen“ wohl der wichtigste Tipp wäre: Nichts ist praktischer als eine gute Theorie. Für diese brauchst du als Student der Universität Leipzig nicht einmal unbedingt Geld ausgeben. In der Bibliothek sind einige Bücher, Artikel und E-Books vorhanden. Ich empfehle vor allem:

    Viel Spaß beim Gärtnern ohne Garten!

    Fotos: Johanna Tandler

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