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  • Hochschulklänge für zu Hause

    Frühkindliche Entwicklung, In-Game-Käufe, lateinamerikanische Musik – mit diesen Themen befassen sich Podcasts von Universität und HTWK. Ein Überblick.

    Ihr vermisst eure Kommiliton*innen und Dozent*innen jetzt schon? Wenigstens die Stimmen einiger könnt ihr euch über den verlängerten Zeitraum ohne Präsenzveranstaltungen in eure Zimmer holen: Podcast lautet das Mittel der Stunde. Außer schnöden Vorlesungsaufzeichnungen wird an Leipziger Hochschulen auch Freizeittaugliches für das Hörvergnügen zwischendurch produziert.

    Spielplatz

    An der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK) sorgen Studierende verschiedener Fachrichtungen bei Campus Records (CR) für Unterhaltung und Information in Podcast-Form. Drei Stück hat die „Audioschmiede der HTWK“, wie das Label laut Felix vom CR-Team auch bezeichnet wird, im Angebot. Teils gestaltet das Team die Inhalte selbst, teils übernimmt es nur die technische Umsetzung. Letzteres gilt für den Game-Podcast, den die Organisator*innen der Langen Nacht der Computerspiele produzieren. In den bisher elf erschienenen Teilen plaudern Spieleentwickler*innen aus dem Nähkästchen, es wird über Computer in der DDR und natürlich Spiele gefachsimpelt. Wer überhaupt nichts mit Computer-, Mobile- und Konsolenspielen am Hut hat, wird über einige Fachtermini stolpern – insgesamt eher etwas für Fans.

    Musikalische Spezialitäten

    Wer hören will, wie Clara Schumann von den Toten aufersteht und was sie dann erlebt, sollte sich Clara against ignorance geben – insgesamt fünf Folgen unter zehn Minuten jeweils, entstanden im Rahmen eines studentischen Projekts im CR-Studio. Besser nicht einschalten sollte, wer Skurrilität gar nichts abgewinnen kann. Ansonsten erwarten euch aber interessante Musikschnipsel und einige Fakten über die berühmte Pianistin, die auch im 21. Jahrhundert vor besserwissenden Männern nicht gefeit zu sein scheint.

    Auferstanden von den Toten ist auch Crisp (Campus Records introducing Sound and People!) nach mehrjähriger Pause und mit überarbeitetem Konzept. Laut Felix von CR ist der Podcast das Richtige für alle, die ihren musikalischen Horizont erweitern und neue Genres kennenlernen wollen. Es wird ein*e Künstler*in zum Gespräch über seine*ihre Musik eingeladen und vorher ein Song im CR-Studio produziert. Bisher gibt es eine Folge im neuen Format zum kolumbianischen Musikstil Cumbia. Die nächste Folge könnte sich im Metal-Bereich bewegen, stellt Felix in Aussicht. Wann diese erscheinen wird, ist aber ungewiss. Die Produktion ist aufgrund der Corona-Pandemie zunächst „auf Eis gelegt“, heißt es von CR. Alle drei Podcasts sind bisher nur auf der Homepage web.campus-records.de zu finden. Die Bereitstellung auf anderen Plattformen sei in Planung.

    Akademischer Kaffeeklatsch

    Müsst ihr euch noch davon überzeugen, dass Wissenschaft spannend sein kann, hört rein bei „Auf einen Kaffee mit…“. In diesem von der Universität Leipzig produzierten Podcast interviewt eine Studentin jeweils eine halbe bis dreiviertel Stunde lang Wissenschaftler*innen der Hochschule zu Aspekten ihrer Forschung. Das Geräusch einer laut zischenden Kaffeemaschine eröffnet die Folgen. Und tatsächlich birgt jede die Gefahr, dass euch der Wunsch überkommt, noch ein Zweit- oder Drittstudium aufzunehmen: Vieles scheint einfach so spannend zu sein. Es macht richtig Spaß, Menschen mit Leidenschaft von ihrer Forschung sprechen zu hören. Etwas bizarr wirkt nur, dass die Moderatorin ihre Gesprächspartner schlicht als Professor und die Gesprächspartnerinnen als Frau Professor anredet. Bisher sind sechs Folgen erschienen – zu finden auf der Universitätswebsite, bei Apple Podcasts und Spotify.

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