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    Im November feierte der Unibund Halle – Jena – Leipzig 20-Jähriges Bestehen. Ein kurzer Abriss, was der Dreierbund für Forschung und Lehre aktuell bedeutet.

    Unter dem Thema „Gemeinsam sind wir stark. 20 Jahre Universitätsbund Halle – Jena – Leipzig“ wurde im November das Jubiläum der Partnerschaft zwischen der Friedrich-Schiller Universität Jena, der Martin-Luther Universität Halle und der Universität Leipzig gefeiert. Ursprünglich war die Idee, dass vor allem Studenten von der Uni-Partnerschaft profitieren sollen. Doch was ist daraus geworden? Was hat das Bündnis der Universitäten Halle, Jena und Leipzig bisher auf die Beine gestellt und was soll die Zukunft bringen?

    Einer der zentralen Punkte im Universitätsverbund Jena-Halle-Leipzig ist definitiv die Forschung. So zählt zu den wohl bekanntesten Projekten des Unibundes das im Jahr 2012 gegründete Deutsche Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig mit Sitz in Leipzig. Dort wird zu Themen wie Umweltwandel durch Arten- und Lebensraumverlust, nachhaltige Entwicklung und Bioressourcenmanagement geforscht. Das Biodiversitätsforschungszentrum wird unter anderem auch durch Fördermittel der Deutschen Forschungsgesellschaft unterstützt. Ohne den Universitätsbund, so die Rektorin der Universität Leipzig, Beate Schücking, wäre das nicht möglich gewesen.

    Der Kompetenzcluster „nutriCARD“ ist ein weiteres Forschungsprojekt des Unibundes, der dieses Jahr seine Arbeit aufgenommen hat. Ihn haben die drei mitteldeutschen Universitäten initiiert, um die Zusammenhänge zwischen Ernährung und Herz-Kreislauf-Erkrankungen besser verstehen und neue Lebensmittel und Ernährungsstrategien entwickeln zu können. Ein Ziel soll es sein, Forscher der verschiedenen Universitäten und aus verschiedenen Bereichen wie hier Ernährungswissenschaftler und Experten für Herzkreislauferkrankungen, zusammen zu bringen und nicht nur auf Experten aus einem Standort zurückgreifen zu müssen. So soll in Zukunft effektiver an der Gesundheit der Bevölkerung geforscht werden.

    Für die Zukunft ist ein mitteldeutsches Forschungszentrum für Medizingeschichte unter dem Vorsitz der Universität Halle geplant.

    Doch was haben die Studenten dieser drei Universitäten eigentlich von diesem Bund? Zwar steht die Forschung im Mittelpunkt dieses Unibundes, doch auch in der Lehre wollen sich die drei Universitäten künftig stärker vernetzen. Was viele vielleicht nicht wissen, schon jetzt ist es den Studenten möglich, an jeder Universität im Verbund Bücher auszuleihen, Bibliotheken zu nutzen und Vorlesungen zu besuchen. In Zukunft soll dies aber noch weiter ausgebaut werden. So sind parallele Studiengänge geplant, die den Studenten der einzelnen Unis ermöglichen sollen ein Fach nicht ausschließlich zum Beispiel an der Universität Leipzig zu studieren, sondern sowohl an der Uni Leipzig als auch an der Uni Halle.

    Der Univerbund wurde nicht auf Drängen irgendeiner politischen Instanz gegründet. Er entstand aus den Universitäten selbst. Des Weiteren wird keine der drei Universitäten im Rahmen der Exzellenzinitiative vom Bund gefördert. Im Angesicht der vielen Kürzungsdiskussionen scheint es also sinnvoll, dass die Unis stärker zusammenarbeiten. Um auch in Zukunft Fördermittel zu bekommen, müssen die vorhandenen Kompetenzen weiter vernetzt werden so Klaus Dicke, ehemaliger Rektor der Friedrich-Schiller Universität. Er sagte dazu: „Ich denke, dass es sicherlich in den nächsten zehn Jahren stärkere strategische Abstimmungen der Universitäten untereinander geben wird. Das ist auch nötig, weil die rapide Entwicklung, die das Tempo in den Wissenschaften bestimmt, einfach so zugenommen hat, dass man mit abgestimmten Programmen sehr viel besser zuschlagen kann.“

    20 Jahre Universitätsbund Halle – Jena – Leipzig, das ist beachtlich, bedenkt man, dass die drei Universitäten aus jeweils drei verschiedenen Bundesländern, mit drei verschiedenen Hochschulgesetzen kommen. Trotz viel versprechenden Fortschritten in der Forschung scheinen Vorteile für Studenten noch ausbaufähig.

    Foto: flickr.com, Evangelisches Schuldekanat Schorndorf/Waiblingen

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