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  • Quetschst du noch oder rollst du schon?

    Bester Freund und Endgegner zugleich: luhze-Autorin Magda erklärt dir, wie du am klügsten deinen Wanderrucksack packen kannst.

    Ob 20 Minuten vor der Abfahrt ins Wandergebirge oder drei Tage vor dem Festival – es ist ein Thema, das oft mit Unbehagen Hand in Hand geht: das Packen des Wanderrucksacks. Für einen gewissen Zeitraum muss man sein ganzes Leben auf dem Rücken tragen, zwischen den liebsten Dingen wählen und einem minimalistischen Lebensstil nacheifern. Alles für die perfekte Urlaubswoche. Um diese entspannt verbringen zu können, solltet ihr euch für die folgenden Tipps ein bis zwei Stunden Zeit nehmen.

    Vor dem Packen

    Die heilige Liste

    Auch wenn es auf den ersten Blick übertrieben wirken mag, eine Liste zu führen, kann dir so einige stressige Momente sparen. Denn so bleibt das Packen übersichtlich. Du hast direkt vor Augen, welche Dinge wirklich wichtig sind und welche lieber im Schrank bleiben sollten. Nimm diese Liste auch auf deiner Reise mit. Schließlich kennen wir alle das Problem des Wiedereinpackens. Meistens verliert sich die ganze Ordnung, wenn du fix die Sonnencreme oder den dicken Pullover im engen Zelt rauskramen musst. Mit Hilfe deiner Liste, kannst du deine Mitbringsel auf der Rückreise stressfrei abhaken und somit garantieren, dass du alles wieder dabeihast.

    Weiterhin solltest du vor dem Packen deine Outfits für die jeweiligen Tage grob im Kopf durchgehen, damit du mehr Gewissheit in deine Planung bringst. Somit weißt du, auf welche Dinge du am ehesten verzichten kannst, um dem gesparten Platz wichtigeren Dingen zu widmen. Du wirst ihn sicher brauchen!


    Das Packen

    Schritt 1: Die schweren Dinge zuerst

    Die Plateau Stiefel oder die Lieblingsbücher für den perfekten Lesesommer müssen wirklich noch mit? Dann nimm dir diese Dinge als erstes vor. Hier lohnt es sich, im unteren Stauraum anzufangen. Sogar ein Ein-Mann-Zelt könnte hier seinen Platz finden! Durch das Lagern im unteren Part des Rucksacks kommst du später beim Aufsetzen deines Gepäcks nicht so stark aus dem Gleichgewicht. Außerdem solltest du diese Sachen rückennah platzieren, damit sie noch näher an deine Körpermitte gebunden sind. Dieser Schritt ist wichtig, da du somit Rückenschmerzen vorbeugen kannst!
    Bei Schuhen solltest du darauf achten, dass sie einzeln gelagert werden, um die Freiräumen besser zu nutzen. Und hier kannst du auch schon den ersten Trick anwenden: Stopfe deine Socken in den Fußraum deiner Schuhe – maximale Platznutzung garantiert!


    Schritt 2: Die großen Klamottenstücke

    Dicke Pullis und schwere Hosen sind etwas sperrig und lassen sich nicht so gut verstauen. Deshalb mein Tipp: falte diese ein bis zwei Mal und lege sie flach in Rückennähe hin, sodass sie den Boden des Wanderrucksacks dünn auslegen. Auch Jeans, egal ob kurz oder lang, solltest du liegend verstauen und nur so wenig wie möglich falten. Aufgrund der Beschaffenheit der Stoffe lassen sich diese Teile nämlich nicht so gut mit dem nächsten Schritt vereinbaren.

     


    Schritt 3: Das Rollen der leichten Kleidung und die richtige Technik dahinter

    Nun geht es an deine leichten T-Shirts, Tops und dünnen Hosen. Hier kommt der wahre Gamechanger in Einsatz: die richtige Rolltechnik.
    Falte dazu deine Kleidung ordentlich in eine längliche Form. Wenn du magst, kannst du nun zwei oder drei Teile übereinanderlegen. Bringe den unteren Saum der T-Shirts auf eine Höhe und fange an zu rollen. Achte hierbei darauf, dass du genügend Kraft ausübst, damit eine schöne enge Kleidungsrolle entsteht. Diese legst du dann senkrecht oder waagerecht in deinen Rucksack rein. Wiederhole das mit all der Kleidung, die du mitnehmen möchtest.

     


    Schritt 4: Stopfen, was das Zeug hält

    Falls nach dem letzten Schritt deine Hände noch nicht verkrampft sein sollten, passiert jetzt Folgendes. Denn nun heißt es, den restlichen Platz zu füllen. Einige Oberteile oder dünne Hosen sind noch übrig? Dann rolle diese wieder eng ein, diesmal am besten einzeln und stopfe sie in alle Ritzen, die du finden kannst. Hierfür lohnt sich auch Unterwäsche sehr gut, aber achte darauf, sie nicht zu viel zu verteilen und nicht zu tief zu stopfen, da du an diese mit großer Wahrscheinlichkeit am öftesten wieder rankommen musst.
    Die Arbeit lohnt sich! Mit etwas Glück, starkem Willen und Körperkraft kannst du, nach Aufstellen deines Rucksacks, vielleicht sogar noch den Schlafsack oben reinquetschen.

     


    Schritt 5: Den Minimalismus abrunden

    Fotos: privat.

    Eine wirklich wertvolle Investition sind Reiseproben. So kannst du mehrere unverzichtbare Produkte mitnehmen, die großen Verpackungen weglassen und auch die Auslaufwahrscheinlichkeit sinkt stark! Platziere deine Mini-Fläschchen am besten im Kopfteil des Rucksacks. So kommst du an diese immer schnell ran. Außerdem gibt es bei den meisten Wanderrucksäcken die Funktion, den oberen Teil abzunehmen, damit du diesen als Waschtasche benutzen kannst. Schau mal bei deinem nach!

    Zusammenfassend kann man also sagen: Die eine Methode schlechthin gibt es nicht – die Kombination aus mehreren macht es aus. Immer merken: Falten, Rollen, Quetschen und fertig ist dein logistisches Meisterwerk. Viel Glück dabei und viel Spaß auf deiner Reise!

     

    Grafik: Johan Papin

    Außerdem: In unserer kommenden Oktober-Ausgabe könnt ihr euer Survival-Kit so richtig abrunden. Macht bei unserem Rätsel mit und mit etwas Glück könnt ihr einen von drei Campinghockern von Decathlon gewinnen!

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