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    Lange Schlangen und zu wenig Platz – das Studentenwerk Leipzig sucht Lösungen für die überfüllte Mensa am Park.

    Lange Schlangen, lange Gesichter – wer aktuell zur Mittagszeit die Mensa am Park aufsucht, muss Zeit mitbringen. Mit Beginn der Einführungswochen kam ein altbekanntes Problem zu Tage: Leipzigs größte Mensa reicht schon lange nicht mehr aus, um bis zu 6.600 Menschen täglich zu versorgen. Zur Eröffnung der Mensa am Park 2009 legte der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) ursprünglich 3.800 Portionen pro Tag als Richtwert fest.

    Dass dieser Wert nicht mehr der Realität entspricht, weiß das Studentenwerk Leipzig: „Wir stehen vor einem komplexen Optimierungsproblem“, stellt Andrea Diekhof, Geschäftsführerin des Studentenwerks, fest. Alle baulichen Optionen seien längst ausgeschöpft. Gemeinsam mit dem SIB habe man geprüft, ob die zweite Etage der Mensa am Park architektonisch geschlossen werden könnte, um mehr Sitzplätze zu schaffen. „Das ist statisch leider nicht möglich. Nachträglich lässt sich das nicht lösen“, bedauert Diekhof. Auch Uwe Kubaile, Abtei­lungs­leiter für Mensen und Ca­fe­terien, gibt zu, dass die Mensa am Park zu klein konzipiert wurde.

    Nicht nur die Größe, sondern auch die räumliche Einteilung der Mensa am Park sorgt zur 13-Uhr-Stoßzeit für Wartezeiten. Im Kreuzungsbereich hinter den Kassen entstehen oft Staus. Dort treffen diejenigen, die ihr Tablett abgeben und diejenigen, die hineinströmen, aufeinander. Kubaile gesteht ein, dieser Bereich sei „nicht optimal“. Die Konzeption habe aber logistische Gründe, da die Tablettbänder hinter den Kassen in die Küche laufen.

    Neben dem Platzmangel machen die „extremen Auslastungs­spitzen“ zwischen 12.45 und 13.15 Uhr dem Studentenwerk zu schaffen. Studierende berichten, aufgrund der langen Wartezeiten sei es oft unmöglich, in der Zeit zu essen und pünktlich zur nächsten Vorlesung zu erscheinen. Diekhof bestätigt das. Sie habe mehrere ergebnislose Gespräche mit der Universität geführt. „Die Hochschule benötigt ein fakultätsübergreifend einheitliches Bele­gungs­zeitraster, um die knap­pen Hörsaalkapazitäten op­­ti­­mal auszunutzen“, erklärt sie. Das geplante Wachstum der Juristenfakultät werde in den nächsten Jahren die Situation noch verschärfen.

    Kurzfristige Lösungen gibt es für die Mensa am Park nicht. Um die Situation zu entschärfen, rät Michael Mohr, Pressesprecher des Studentenwerks, den bargeldlosen Bezahlservice AutoLoad zu nutzen, um Zeit an den Kassen zu sparen. Lang­fristig liebäugeln Studentenwerk und Uni mit einem Neubau der Juristenfakultät in­klusive Mensa am Wil­helm-Leuschner-Platz. Ei­ne ent­­sprechende Bedarfsanmeldung habe man in den Säch­­sischen Doppelhaushalt 2019/20 eingereicht. Dazu Diekhof: „Bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Die Entscheidung obliegt nicht uns, sondern der Stadt und dem Freistaat.“

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