• Menü
  • Interview
  • „Das Projekt Zeitung ist ein riesiges Unterfangen“

    Die ehemalige student!-Chefredakteurin Annina Häfemeier erinnert sich an ihre Uni-Zeit zurück und erklärt, warum student! als Hochschulmedium für die Stadt Leipzig unersetzlich ist.

    Annina Häfemeier studierte Volkswirtschaft in Leipzig und war von 2013 bis 2016 bei student! aktiv, davon ein Jahr als Chefredakteurin. Seitdem war sie in verschiedenen Bereichen beruflich tätig, zuletzt in der Entwicklungszusammenarbeit. Im Gespräch mit Lucie Hammecke spricht sie über ihre Erinnerungen und die Funktion von student! als Informationsinstrument.

     

    student!: Warum bist du damals zu student! gegangen? Hattest du schon Erfahrungen mit der Arbeit an einer Zeitung?

    Annina: Das war neu für mich. Schreiben hat mir aber schon seit der Schulzeit Spaß gemacht und ich hatte auch mal darüber nachgedacht, vielleicht in Richtung Journalismus zu gehen, aber bis dahin hatte sich noch nichts ergeben.

    Dann habe ich gesehen, dass es eine Hochschulzeitung in Leipzig gibt, und als mir beim Rausgehen aus der Mensa eine von den Ausgaben in die Hand gedrückt wurde, da habe ich gedacht: Hey, vielleicht kann man da ja mal mitmachen. Und auf der Internetseite stand auch, dass man einfach vorbeikommen kann, und so bin ich dann quasi zu student! gekommen.

     

    Was ist dir von deiner Zeit bei student! in Erinnerung geblieben? 

    Mir sind auf jeden Fall die Leute in Erinnerung geblieben. Das Schöne an student! ist, dass man Leute aus allen Fakultäten trifft und man somit über den eigenen Tellerrand hinausblicken kann. Man ist nicht nur in seiner Fachrichtung drin, wo man sich mit Leuten unterhält, die genau das gleiche machen wie du, sondern man kriegt auch aus anderen Bereichen der Uni was zu hören. Es ist einfach ein bunt gemischter Haufen, mit dem man dieses Projekt Zeitung auf die Beine stellt.

     

    Annina

    Annina Häfemeier

    Was war dir als Chefredakteurin besonders wichtig?

    Mir war besonders wichtig, dass alle Leute mit eingebunden werden. Das Projekt Zeitung ist ja ein riesiges Unterfangen. Erst im Laufe der Zeit kriegt man die ganze Arbeit mit, die dahinter steckt. Und je mehr Verantwortung man trägt, desto mehr sieht man auch, wie viel eigentlich dazugehört. Eine oder zwei Personen als Chefredaktion könnten das nie alleine bewerkstelligen. Deshalb ist es mir unglaublich wichtig gewesen, die Arbeit auf möglichst viele Schultern zu verteilen, zu kommunizieren und alle versuchen mit einzubinden.

     

    Was macht student! als Hochschulzeitung für Leipzig und die Uni wichtig und besonders?

    Die Funktion als Informationsinstrument. Man steckt als Student eigentlich immer in seiner Fachrichtung beziehungsweise seinem eigenen Studiengang fest und kriegt nicht so richtig mit, was darüber hinaus eigentlich an der Uni oder in Leipzig passiert. Da ist eine Hochschulzeitung ein gutes Medium, um solche Informationen unter den Studenten zu verbreiten. student! unterscheidet sich zum Beispiel auch von den regionalen Leipziger Zeitungen in dem Sinne, dass man auch auf Hochschulpolitik und die Dinge eingeht, die an der Uni eigentlich für die Studenten wichtig sind. Das, denke ich, macht student! unersetzlich.

     

    Was würdest du Leuten auf den Weg geben, die zwar schon immer mal überlegt haben mitzumachen, sich aber noch nie getraut haben?

    Ich würde sagen: Traut euch einfach. Schreiben ist eine Sache, die man auf jeden Fall lernen kann. Und wenn ihr glaubt, dass ihr noch nicht perfekt seid, kommt einfach zu student! und versucht es. Probiert euch aus. Es ist nicht schlimm, wenn man Fehler macht, oder wenn irgendetwas nicht so gut läuft. Es gibt ganz viele Leute, die da auch helfen können. Also wer Lust aufs Schreiben hat – das ist eigentlich die einzige Voraussetzung – sollte auf jeden Fall kommen und es versuchen.

     

    Fotos: privat

    Hochschuljournalismus wie dieser ist teuer. Dementsprechend schwierig ist es, eine unabhängige, ehrenamtlich betriebene Zeitung am Leben zu halten. Wir brauchen also eure Unterstützung: Schon für den Preis eines veganen Gerichts in der Mensa könnt ihr unabhängigen, jungen Journalismus für Studierende, Hochschulangehörige und alle anderen Leipziger*innen auf Steady unterstützen. Wir freuen uns über jeden Euro, der dazu beiträgt, luhze erscheinen zu lassen.