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  • „Schreiben ist meine Leidenschaft“

    Die ehemalige student!-Chefredakteurin Katharina Vokoun erzählt, was sie während ihrer Zeit in unserer Redaktion gelernt hat und warum sie noch heute davon in ihrem Job profitieren kann.

    Katharina Vokoun (32) ist seit 2014 Pressesprecherin der Stadt Weißenfels. Als Studentin der Journalistik, der Kulturwissenschaften und der Psychologie kam sie 2008 zu student!. Bald war sie Ressortleiterin und wurde Anfang 2009 zur Chefredakteurin gewählt. Im Gespräch mit Felix Fischer zeigt sie sich noch immer begeistert von ihrer Zeit bei der Hochschulzeitung und erklärt, warum ihr die dort gesammelten Erfahrungen in vielerlei Hinsicht nach wie vor wichtig sind.

     

    student!: Wie bist du zu student! gekommen?

    Katharina: Ich wollte schon von Anfang an neben dem Studium auch praktisch redaktionell arbeiten, deshalb habe ich unter anderem ein Praktikum bei der LVZ gemacht. Als ich dann in einer student!-Ausgabe gelesen habe, dass man einfach mitmachen kann, bin ich zur Redaktionssitzung gegangen und habe gleich meinen ersten Artikel übernommen.

     

    Und warum bist du geblieben?

    Ich bin ein sozialer Mensch und bei student! habe ich mich sehr wohl gefühlt. Ich bin student! fast bis zum Ende meines Studiums treu geblieben. Es ist meine Leidenschaft zu schreiben. Ich liebe es, komplexe Dinge zusammenzufassen, sodass sie für den Leser verständlich sind. Meine Grundschullehrerin hat mir schon gesagt, dass die Journalistik was für mich wäre.

     

    Bei student! lernt man die journalistische Arbeit kennen. Was hast du aus dieser Zeit mitgenommen?

    Die Zeit bei student! hat mir mehr gebracht als mein Studium und alle Praktika zusammen. Die Vielfalt der Möglichkeiten sich auszuprobieren ist toll. Man kann über alles schreiben, man kann Kommentare und Kolumnen schreiben, große Artikel, man kann redigieren, man hat Zeit zu lernen, man kann sich ausprobieren. Bei welchem Praktikum hat ein Anfänger so eine große Freiheit? Im Praxisbereich ist student! das Beste, was man machen kann.

     

    Du bist Pressesprecherin in Weißenfels. Helfen dir deine Erfahrungen dort?

    Ich merke immer wieder, dass es sehr hilfreich ist, die andere Seite zu kennen. Zu wissen, wie Journalisten arbeiten, macht meinen Beruf als Pressesprecherin leichter.

     

    Heute ist die Leserschaft von student! begrenzt, nicht alle Studenten kennen die Zeitung. Wie war das zu deiner Zeit?

    Ich weiß nicht, ob alle die Zeitung kannten, aber wir waren das Leitmedium im Hochschulbereich. Die LVZ war da immer hintendran. Wir hatten also schon viele Leser. Zu Themen rund um die Uni und das Studentenleben haben die sich bei uns informiert. Ich finde das sehr wichtig. Die Zeitung soll schließlich nicht zum Selbstzweck erscheinen.

     

    Du hast viele Interviews geführt und sicher viel Zeit in Recherche investiert. Was war deine interessanteste Begegnung?

    Ich hatte viele interessante Begegnungen. Ich habe eine Landärztin, einen Radioredakteur, Künstler und viele andere getroffen. Ich habe auch einige Selbstversuche gemacht, Eisbaden zum Beispiel. Aber was ich in diesen Begegnungen durchweg gelernt habe, ist, dass Journalisten einen Respekt genießen und manche Interviewpartner sogar richtig nervös sind. Das zeigt einem die Verantwortung, die man als Journalist hat und der man gerecht werden muss.

     

    Warum sollten interessierte Studenten bei uns einsteigen?

    Erstens wegen der Praxiserfahrung. Das bekommt man nirgendwo sonst auf diese Art. Zweitens die Schreibroutine. Und drittens die persönliche Entwicklung. Man lernt sich selbst kennen. Was kann ich gut? Was fällt mir leicht und wo liegen meine Schwächen? Und es ist einfach auch eine lustige, schöne Zeit mit tollen Leuten.

     

    Foto: privat

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