• Menü
  • Film
  • Diamantenfieber

    Filmrezension: Ich – Einfach unverbesserlich 3

    Hand aufs Herz. Du hast auch den Schock deines Lebens erlitten, als du im Ich – Einfach unverbesserlich 3 Trailer gesehen hast, dass Agnes ihr flauschiges Einhorn verkauft. Ja, das passiert wirklich. Nein, der Film ist trotzdem nicht furchtbar.

    Probleme über Probleme. In der Ersten Szene versagen Gru und Lucy (aka Grucy) im Kampf gegen Superschurke Balthazar Bratt, der einen übergroßen, rosafarbenen Diamanten stehlen konnte. Daraufhin verlieren beide ihren Arbeitsplatz bei der Anti-Verbrecher-Liga (An der Stelle gibt Agnes dann das Einhorn weg, um ihre Adoptiveltern finanziell zu unterstützen). Auf seine Minions kann Gru auch nicht mehr so richtig zählen. Die haben nämlich keine Lust mehr auf der guten Seite der Macht zu stehen und wollen Gru den Schurken zurück. Da ist noch jemand, der gerne Gru den Schurken zurück hätte: Grus Zwillingsbruder Dru (volles Haar, Geld ohne Ende – Neid vorprogrammiert), der überraschend auftaucht und von dessen Existenz Gru bisher keinerlei Kenntnis besaß. Die Zwillinge machen sich auf, den gestohlenen Diamanten zurückzuholen.

    Die Zwillinge Dru & Gru im Schurkenmobil

    Die Zwillinge Dru & Gru im Schurkenmobil

    Ich – Einfach unverbesserlich 3 lohnt sich auch für große Kinder. Gesellschaftskritische Elemente sind allgegenwärtig. Allen voran das immer noch leicht verpönte Modell der Patchworkfamilie. Lucy ist etwas unsicher im Umgang mit den Kindern und möchte gerne die Muttter-Töchter-Bindung stärken. Dabei ist sie mega übereifrig und schlägt zum Beispiel eine ganze Kneipe k.o., als sie Agnes und Edith in Gefahr vermutet. Die Idee mit dem Bruder ist auch super. Dru, der gerne ein gefürchteter Superschurke wäre, rückt Gru in ein reiferes, erwachseneres Licht. Da haben wir es mal wieder: Du kannst die noch so vollsten, voluminösesten Haare haben, am Ende zählt ob du deinen multifunktionalen Superhelden/Superschurken Anzug bedienen kannst oder nicht.

    Währenddessen machen die Minions das, was sie am besten können: Mit Naivität und niedlichem Enthusiasmus für diverse Lacher sorgen.

    2458_FPF_00799R

    Die Minions wollen Gru wieder als Superschurken sehen.

    Man muss aber auch sagen: All das ist in Teil drei nicht mehr neu. Klar, die Komödienfabrik hat gute Arbeit geleistet – Es gibt viel zum Schmunzeln, die Witze gehen wirklich bis ins kleinste Detail. Aber so richtig überraschen können weder Geschichte noch Animationstechnik. Fakt ist aber: Der Film ist wieder wahnsinnig süß gemacht. Wer die Vorgänger mochte, wird auch in Ich – Einfach unverbesserlich 3 Spaß haben.

    So nebenbei bemerkt: Sich die Waffen der Superschurken auszudenken ist bestimmt ein echter Traumjob. Balthazar Bratt will die Weltherrschaft mit gigantischen Kaugummiblasen an sich reißen. Auch mit im Gepäck hat er ein gefährliche Schallwellen aussendedes Umhängekeyboard (starke Konkurenz für Thomas Anders), einen explodierenden Rubiks Würfel und krasse Moves für Dancebattles. Vielversprechend.

     

    In den Kinos seit: 6. Juli 2017

     

    Fotos: Universal Pictures

    Hochschuljournalismus wie dieser ist teuer. Dementsprechend schwierig ist es, eine unabhängige, ehrenamtlich betriebene Zeitung am Leben zu halten. Wir brauchen also eure Unterstützung: Schon für den Preis eines veganen Gerichts in der Mensa könnt ihr unabhängigen, jungen Journalismus für Studierende, Hochschulangehörige und alle anderen Leipziger*innen auf Steady unterstützen. Wir freuen uns über jeden Euro, der dazu beiträgt, luhze erscheinen zu lassen.